HSG Kahl/Kleinostheim – MSG Rossdorf/Reinheim 25:29 (9:11)
In einem hart umkämpften Spiel am Freitagabend gelang es den 94er nicht, die zweite Niederlage in Folge zu verhindern und hatte gegen die bis dato ungeschlagenen Gäste aus Roßdorf/Reinheim überraschend das Nachsehen.
Das Trainergespann Stanzel und Ritter konnte wie bereits in den beiden ersten Spielen nicht auf den kompletten Spielkader zurückgreifen. Neben dem langzeitverletzten Jonas Laber, der nach wie vor mit einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen hat, stand Max Brunner aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. In einer gut gefühlten Maingauhalle mit einer tollen Stimmung entwickelte sich gleich von Beginn an eine temporeiche Partie, in der es den 94er gelang, die Vorgaben Ihres Trainers direkt umsetzen.
Aufgebaut durch eine robuste Abwehr, die hervorragend als Einheit agierte und unterstützt durch einen sehr gut aufgelegten Torhüter Sven Hartig gelang es den Gastgebern, bis zur 12 Spielminute beim Stand von 6:2 das Spiel an sich zu reisen. Die MSG Roßdorf/Reinheim war sichtlich beeindruckt von dem furiosen Start der Hausherren und hatten große Probleme, Zugriff zum Spiel zu bekommen.
Die Zuschauer waren von der Leistung Ihrer 94er begeistert und es hatte den Anschein, dass die Niederlagen vom vergangenen Sonntag nur ein Ausrutscher war.
Mit etwas mehr Geduld und Konzentration im Angriffsspiel hätten die 94er in den folgenden Minuten die Möglichkeit gehabt, dass Spiel mehr oder weniger vorzuentscheiden.
Doch ab der 12 Spielminute gelang es den 94er aufgrund von technischen Fehlern, Fehlentscheidungen und Fehlwürfen jedoch leider nicht mehr, den Ball im Gästetor unterzubringen. Das Ergebnis war, dass die 94er bis zur Halbzeitpause nur noch 3 Treffer verbuchen konnten und dadurch Roßdorf/Reinheim wieder zurück ins Spiel brachten.
Tor um Tor holten die immer stärker werdenden Gäste auf und konnte bis zur Halbzeit mit 9:11 sogar in Führung gehen.
In der Halbzeitpause versuchte Trainer Stanzel seine Mannschaft wieder neu einzustellen und appellierte daran, wieder an die starken ersten Minuten des Spiels anzuknüpfen.
Doch der Schock über die Aufholaktion der Gäste saß wohl noch zu tief und nach Wiederanpfiff konnte die MSG Roßdorf/Reinheim genau da weitermachen, wo Sie in Hälfte eins aufgehört haben. Diesbezüglich war das Trainergespann der 94er nach nur 6 Spielminuten wieder gezwungen, die grüne Karte zu legen. Jedoch brachte die Auszeit und taktischen Vorgaben vorerst keinen Erfolg. Bis zur 41 Spielminute spielten sich die Gäste beim Stand von 13:19 einen sechs Torvorsprung heraus und es zeichnete sich eine Vorentscheidung gegen die Hausherren ab.
Torhüterwechsel bringt vorzeitige Wende
Mit der Einwechslung von Torhüter Robin Riedel sowie einem immer stärker werdenden Philipp Reuter ging ein Ruck durch die 94er und die Mannschaft schöpfte nochmals neuen Mut. Torhüter Riedel vernagelte in der folgenden Minute regelrecht seinen Kasten und Spielmacher Reuter wusste seine Mitspieler gekonnt in Scene zu setzen bzw. eigenständig abzuschließen. In der 41 bis 51 Spielminute gelang es den Hausherren das Spiel wieder zu Ihren Gunsten zum Stand von 23:22 zu drehen. In dieser Spielphase zeigten die 94er erneut, zu welcher Spielleistung Sie grundsätzlich in der Lage sein könnten.
Die Halle Stand 10 Minuten vor Ende Kopf und nach der Aufholaktion glauben Fans und Spieler wieder an den erwarteten Sieg.
Doch scheinbar kostete diese Aufholaktion zu viel an Kraft, den in den entscheidenden Spielsituationen kurz vor Ende gelang es den 94er nicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Drei freie Torabschlüsse konnten nicht erfolgreich genutzt werden und in der Abwehr fehlte das Quäntchen Glück.
Dadurch konnten die Gäste aus Roßdorf/Reinheim die liegengelassenen Chancen der Hausherren nutzen und das Spiel wieder zu Ihren Gunsten gestalten und am Ende verdient mit 25:29 für sich entscheiden.
Sicherlich hat es den Gästen in dieser letzten Schlussphase in die Karten gespielt, dass die 94er über nur eine sehr dünne und dazu angeschlagene Spieldecke verfügten. Allerdings sollte dies nicht als Ausrede vorgeschoben werden.
Der 94er müssen sich ganz klar eingestehen, dass zwei sehr gute Spielphasen a 15 Minuten bei weitem nicht ausreichend sind, um gegen einen Gegner wie die MSG Roßdorf/Reinheim bestehen zu können. Der Mannschaft fehlt es ganz klar an Kontinuität und hier sollte der Ansatz für die kommenden Spiele liegen.
Unabhängig von der ersten Heimniederlage in dieser Saison heißt es für Ludwig, Wienand, Brunner und Co. die Niederlage nicht über zu bewerten und sich auf die nächste Herausforderung in Niederroden vorzubereiten. Die Saison wird noch sehr lange und mit Sicherheit noch die ein oder andere Überraschung mit sich bringen.
Tore: F. Roth 6, Ph. Reuter 6, S. Rödel 5, M. Wienand 3, N. Ludwig 2, T. Scheuch 2, M. Hartig 1